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2024 und Reise nach Albanien

| Reiseberichte

Die ersten 3 Monate des Jahres verbrachten wir oft in Saxeten im Berner Oberland wo wir unsere Saisonkarten ausnutzen konnten. Wir genossen viel Besuch, das Skifahren, wie auch das Rodeln. Schnallten ab und zu die Schneeschuhe unter die Winterstiefel und wanderten quer Feld ein. Ende März feierten wir mit Familien und Freunden in Schöftland Martins 70. Geburtstag.
AeschiIm April bezogen wir unser Miniferienhaus in Aeschi bei Spiez. Die ersten Wochen unseres Aufenthaltes wurden zu einer bewohnbaren Baustelle. Martin zog alle Register. Bis ca. Mitte 2025 wurde das Häuschen, wie auch das Gartenhäuschen fast wieder wie neu. Im Mai wurde das linke Knie von Iris mit einem neuen Gelenk ausgestattet. Die ersten Wochen nach der Operation verbrachte sie zur Kur, die Physiotherapie und viel Eigeninitiative brachten sie im wahrsten Sinne des Wortes schnell wieder auf die Beine.

Da wir den Sommer in der Schweiz verbringen wollten, trudelten einige Besucher, u.a. unsere 4 Kinder mit Grosskindern, sowie Nichten und Neffen über die Wochen verteilt bei uns ein.  Natürlich durften da und dort Konzerte und sonstige Aufführungen nicht fehlen. Parallel dazu arbeitete Iris ein kleines Pensum in Thun als Freelancerin in der Physiotherapie, absolvierte interessante Weiterbildungen und genoss ihren Beruf und das Team in vollen Zügen. Während dieser Zeit schliff und strich Martin u.a. 2 Fassadenseiten des Häuschens und baute die Heckküche von unseren T5 ein. Zum Testen und auch wieder einmal loszuziehen, reisten wir im Oktober gegen Albanien.

Oktober 2024
025 Nationalpark Plitvicka

Die ersten Tage fuhren wir relativ zügig Richtung Montenegro. Zwischenstopp in der Therme von Bibione und ein Ausflug zum Fluss Tagluamento, der zu dieser Zeit ein reissend tosendes Gewässer war und ganze Uferabschnitt mitgerissen hatte. In Kroatien blieben wir 2 Tage, um die Pitlicerseen zu besuchen. Auch der Nationalpark Prirode Velebit war mit seinen Morgennebeln eine mystische Augenweide.


In Montenegro fuhren wir von unserem, inmitten von Mandarinen und Olivenbäumen gelegenen Uebernachtungsplatz, mit dem Rad nach Kotor. Die absolut idyllisch gelegene Küstenstrasse ergab ein gutes Bild betreffend der Bau- und Lebensweise der Montenegriner. Die Bevölkerung besteht aus ca. 50% Montenegrinern, 32% Serben und ein kleiner Anteil Albanern.
169 Minicamo am SkutariseeDie Weiterfahrt ging entlang des Skutarisees, einer steil abfallenden gewundenen Naturküstenstrasse, bis oben zum Livari Bergcamp hinauf. Diese Kulisse bot eine einmalig schöne Aussicht, die nicht schöner sein könnte. Wir zündeten ein Feuer an und assen unter einem weiten Sternenhimmel zu Abend. Wie so oft starteten wir am nächsten Morgen mit 2 Fahrzeugen (Iris mit Fahrrad). Die Fahrt führte uns durch wunderschöne Edelkastanienwälder, Feigenplantagen, überall auf den Feldern winkten einheimische Frauen und Männer freundlich. Irgendwo unterwegs luden wir dann das Velo ein und fuhren mit einem Fahrzeug weiter.

Beim Grenzübertritt nach Albanien, tauchten wir in ein Land der Vergangenheit ein.  Wir staunten nicht schlecht über die Violet angestrichenen Häuser der Grenzkontrolle. Albanien ist mit Vielem noch ursprünglich und „zurückgeblieben“, folgte doch die definitive Öffnung des Landes erst 1990, nach ca. 30 Jahren außenpolitischer Isolation. Die Infrastruktur ist wie vor ca. 60 Jahren bei uns. Trotz der Armut zeichnet sich dieses Volk mit einer großen Herzlichkeit aus.
Als nächstes peilten wir die Grossstadt Shkodër an, um in einem Vodafone Shop für 25 E eine 3 Wochen gültige Simkarte mit 40 GB zu kaufen. In einer Wechselstube wechselten wir Geld, da es nicht erlaubt ist nach Albanien Lek einzuführen. Nun sind wir bereits seit 1676 km on the road!

Unser Plan ist, während den noch wärmeren Tagen zuerst den Norden zu bereisen, dann die Ostberge bis runter in den Südosten an die griech. Grenze. Sobald dann die Temperaturen sinken würden, wollten wir eher der wärmeren Mittelmeer Küste entlang vom Süden nach Norden reisen. Reisezeit Oktober und November.

209 Koman StauseeAm nächsten Morgen fuhren wir in Konam für 94 E auf die Autofähre nach Fierzë. Die Fahrt ging durch Schluchten mit steilen Felswänden, entlang abgelegenen Gebieten. 

225 Valbona TalVon Fierzë fuhren wir mit unserem T5 hoch ins Valbonatal. Diese Gegend erinnert durch die hellen Kalkfelsen stark an die Dolomiten. Durch die farbigen Herbstwälder und dem stahlblauen Himmel ergaben sich Bilderbuch artige Bilder. Abgelegen, einsam, Wildnis, wir genossen jede Minute. Da es in Albanien erlaubt ist wild zu campen, schlugen wir unser Nachtlager in einem weiten Steinflusstal auf, erwärmten uns am Feuer denn die Temperatur sanken in der Nacht runter auf 5°C. So lange es tagsüber bis 20°C wurde, waren wir mehr als zufrieden. Hauptsache kein Regen. Es zog uns noch tiefer ins Tal hinauf.
247 Valbona TalZuhinterst wohnen Leka und Schpreda, die einen bescheidenen Camping mit heissem Duschwasser anbieten. Schpreda, eine wunderbare Köchin und verwöhnte uns nach unserer Wanderung an den Wasserfall mit einem feinen Menü. Am kommenden Morgen wurden wir herzlich verabschiedet und Iris sauste mit dem Velo das Tal hinunter. Unterwegs gabelte Martin sie mit dem Auto auf.



24.10. Auf dem Weg nach Bajam Curri fielen uns vermehrt die vielen Moscheen auf. Mit Händen und Füssen kommunizierend,  fanden wir die von uns benötigten Geschäfte um einzukaufen. Unsere Generation spricht höchstens ein paar Brocken italienisch. War es doch während den kommunistischen Isolationsjahren die einzige Verbindung, um via italienischer Radiosender mit der Außenwelt Kontakt zu haben. Die Jüngeren sprechen ab und zu Englisch oder Deutsch. Sicher motiviert dadurch, dass sie sobald als möglich eine Gelegenheit am Schopf packen werden um auszuwandern. Sobald sie im Ausland sind, senden sie der Familie Geld, der Lebensstandard wird angehoben, die älteren Generationen jedoch vereinsamen. Beim Einkaufen lernten wir u.a. einen albanischen Satz: Speca me gjiz djadh edhe vez (Geiss Ei Chäs).
Unsere Reisestrecke führt im Osten entlang der kosovarischen, nordmazedonischen und griechischen Grenzen. Da wir keine Schnellstrassen oder Autobahnen benutzten (im Osten hat es eh keine) kamen wir in sehr abgelegene Gegenden, die schöner nicht sein könnten. Das Wetter war uns hold. Trotz kühlen Temperaturen wärmte uns die Sonne wunderbar.
271 Morgenbesuch290 Kukes bis PeshkopiaUnser nächstes Nachtlager schlugen wir in der Pampa in mitten weidenden Kühen auf. Martin fand riesige und wunderschöne Gehäuseschnecken die bei uns geschützt sind. In Goja kehrten wir für ein gemütliches Café ein und gaben dem nach 25 Jahren von England heim gekehrten Besitzer Businesstips. Auch er ist im Dilemma. Alle Kids und 10 Grosskinder leben weiterhin in England, er hat viel Land und ein grosses Haus, ist aber leider mit seiner Frau die meiste Zeit allein. Im Städtchen Peshkopia übernachteten wir auf dem Camping Saida, waschen war angesagt.
Wir schlenderten zu Fuss ins Städtchen und assen gemütlich in einem Restaurant zu Abend. Eine grosse Sippe feierte den 60. Geburtstag des männlichen Oberhauptes, viel Musik, lachen und tanzende Menschen.
318 Camp auf einem Hügel
Am Morgen weckte uns um 6 Uhr der Muezzin
. Iris schleppte sich mit einer Magenverstimmung durch den Vormittag – einmal mehr selber kochen bringts - Dann wurde zusammengepackt. Die Fahrt ging weiter über eine Gravelroad einer Krete entlang mit top Aussicht. Wen wunderts, dass wir oben auf der Hügelkette mit 360° rundum Sicht unser Lager aufschlugen.  Bei Sonnenunter- und Sonnenaufgang badeten wir beim Essen in zauberhaften Farbtönen.

354 NP Shebenik JabllaniceNun peilten wir den Nationalpark Shebenik-Jablanica an um die restlichen 1.1% des Buchenurwaldes zu besuchen. Um 10 Uhr war es bereits 19.5°C. Ideales Spätsommerwetter um über die ca. 15km lange Steinstrasse in das sehr abgelegene Hochtal zu gelangen. Unterwegs trafen wir eine albanische Sippenfamilie, die uns zu Wurst und Raki einluden. Wir packten beides ein, um bald ein Nachtlager mit Morgensonne zu finden. Leider hatte in der Zwischenzeit Martin den Magenkäfer. Am Fusse des Shebenik NP fand Iris schlussendlich einen idyllischen Platz. Leider war der Boden siffig, uneben und überhaupt. Beide auf Halbmast, da gab’s wohl kein wirklich ideales Plätzchen zu finden. Bereits um 9 Uhr ist es 21°C warm. Da wir draussen lebten, waren wir für die anhaltende Schönwetterperiode mehr als dankbar.
Unterwegs sahen wir albanisch improvisierte Autowaschanlagen. Man stelle sich einen Gartenschlauch vor, der senkrecht in den Himmel gerichtet ist. Das Auto fährt unter den Wassermantel et voilà. Der Restdreck wird manuell entfernt. Unseren Bus wuschen wir erst wieder beim nächsten Starkregen. Wenn man so viel Offroad fährt, bleibt die Karosserie eh staubig. 
368 Illiric KönigsgräberAuf dem Weg an den Ohridsee, welcher in den Dinarischen Alpen an der Grenze zwischen der Republik Nordmazedoniens und Albaniens liegt, besuchten wir die aus Sandstein geformten «Illiric`s Kings Tombs» Gräber. 378 OhridseeZwischen Lin und Pogradec lag unser Peshku Camping direkt am See. Die Besitzerin lieferte am Abend den bestellten frisch zubereiteten Fisch direkt ins mit Standheizung geheizte Büssli. Super feudal. Am nächsten Tag packten wir unsere Promton Fahrräder aus und radelten nach Pogradec. Immer wieder spannend die albanische Bevölkerung im Alltag zu beobachten. Den Rest des Tages verbrachten wir gemütlich am seit ca. 6500 Jahren besiedelten Ohridsee. Am zweiten Abend gab es endemischen Koranfisch (Trout). Viel gerühmt aber nicht wesentlich besser als der gewöhnliche Trout.  Der Ohridsee ist mit ca.4 Millionen Jahren einer der ältesten Seen Europas.
391 Pogradec

Auf dem Markt in Progradec kauften wir frische Früchte und Gemüse ein. Fast alles ist 1 CHF das Kilo. Wir hatten auf unserer «Organic Map» alle Nationalparks Albaniens eingetragen. Die Strassen dorthin wählten wir jeweils spontan aus, meist waren es nicht geteerte Strassen. Diesmal peilten wir den Prespa NP an. Unterwegs retteten wir noch eine Schildkröte413 Prespasee

.
Wir nächtigten unten bei den Fischerbooten am Prespasee. Am Abend wie auch am Morgen führten jeweils eine alte Frau und ein alter Mann ihre einzige Kuh runter zum See. Sie warteten bis diese das wenige Gras gefressen hatten und trotteten dann wieder ins nahegelegene Dorf zurück. Es wehte ein sehr trockener Wind.

449 Camp bei Leshnje31.Okt. Voskope. Im Reiseführer steht, dass früher dort 26 getarnte Kirchen gebaut wurden. In dieser Gegend lebten auch die Atomuren, ein nomadisches Hirtenvolk das eine Rumänisch ähnliche Sprache spricht. Im Städtchen wurde zum feinen Mittagessen Bergtee mit Honig serviert. Der junge Kellner erklärte uns, dass letztes Jahr um dieselbe Zeit ca. 20cm Schnee lagen. Wir bevorzugen unser nach wie vor spätsommerliches warmes Wetter. Die jeweilige Auswahl unserer Nachtlager wurde immer gezielter. Zuoberst auf dem Hügel Richtung Vithkuq, so dass wir mit 360° rundum Sicht, am Morgen die wärmende Sonne geniessen konnten. Am späteren Nachmittag kamen zuerst die Hunde (wir hielten uns vorsichtshalber in der Nähe des Busses auf). Dann folgte die Schafherde mit 2 Hirten. Einer von ihnen wie in einer biblischen Szene mit einem Lämmchen auf dem Arm. Alle 5 Hunde wussten genau was ihre Aufgabe war. Wachsam beobachteten sie, wie die Schafherde unten im Tal über die Strasse zog, dann positionierten sie sich in regelmässigen Abständen entlang der Strasse. Sehr beeindruckend das Wort- und Tonlose Zusammenspiel von Menschen und Tier.
459 Weg nach LapidarAm nächsten Morgen wählten wir eine raue Route quer über die Hügel aus. Eine Kuhhirtin erklärte uns mit Händen und Füssen, dass hier ein Durchkommen unmöglich wäre.  Dafür war die nächste Schotterstrasse mit ca. 100 parkierten Autos blockiert. Die Gemeinde beerdigte (fast wie in einer Mafiafilmszene). Alle schwarz gekleideten Menschen, verabschiedeten sich einzeln bei der Trauerfamilie. Wartezeit ungefähr eine Stunde. Die Weiterfahrt war sehr abenteuerlich. Schlussendlich fuhren wir über den Bergsattel Qafa Barmashit runter bis zur Shelegur Farm. Die Übernachtung kostet 12 E, es stehen Waschmaschine und Tumbler für ein kleines Entgelt zur Verfügung.

474 Sarandoporo480 Sarandoporo
Nächstes Ziel war der Sarandaporo Fluss.
Der Fluss bildet die Grenze nach Griechenland. Weit hinten auf der linken Seite gibt es warme Quellen, die zum Baden einladen. Die Grenzwacht fuhr zufällig vor uns 2-mal mitten durch das Wasser, so sahen wir wie tief das Wasser war und folgten gleich hinterher. Wir sammelten Holz, ein grosses Feuer loderte hell auf und wir genossen ein wunderbares grilliertes Festtags-Menü. Der Sternenhimmel und die Einsamkeit rundeten die Idylle ab.
Die Sonne geht um 6.30 Uhr auf, wir assen inmitten eines unberührten, wilden, weiten Flussbettes bei 18°C unser Frühstück. Weiter geht die Reise entlang des Vjosaflusses.
526 Schwefelquellen LengaricaAm Fluss Lumi Lengaricës entdeckten wir auf einem geschlossenen Camping ein Schild, dass trotzdem das Übernachten erlaubt sei. Oben in Banjat et Benjës begegneten wir das erste Mal Touristen. Der Ort ist bekannt für seine warmen Quellen und schönen Wanderungen in den Fir of Hotovë-Dangelli National Park.
508 Lengarica SchluchtAm nächsten Tag, am 4. November schnallten wir unsere Wanderschuhe an und genossen die Lengarica Schlucht Wanderung. Vor der Fusssteinbrücke geht es steil den Felsen hoch, wunderbare abwechslungsreiche urige Landschaft. Dauer ca. 5 h. Leider zwangen Iris die vom Runterlaufen entstandenen Schmerzen dazu, mit dem Auto auf der Bergstrasse abgeholt zu werden.  Trotzdem es war ein Highlight! Am nächsten Morgen bei sommerlichen Temperaturen, die obligate improvisierte Haarwasch-Dusche am Fluss. Tagsüber war es bis zu 26°C.

534 Vjosatal555 PicarWir reisten weiter, Einkaufen in Përmet, die Fahrt wurde immer wieder von Schafherden, streunenden Hunden, Katzen, zur Abwechslung wieder mal von einer Kuh oder einem Pferd unterbrochen. Die jeweiligen Fahrer müssen jederzeit bereit sein anzuhalten.  Zwischendurch füllten wir an den auf der Karte gut markierten Quellen unsere Kanister mit klarem Trinkwasser auf. Auf «Organic Map» sind diese mit blauen Tropfen markiert.

550 PicarIn der Zwischenzeit brauchten wir die Morgensonne dringend, Martin, der täglich am Heck Café und Tee zubereitete, genoss jeden einzelnen Sonnenstrahl. Iris findet einmal mehr, sich am Bauchnabel orientierend, unser Nachtlager. Den letzten Teil der abenteuerlichen Bergstrasse rekognoszierten wir zu Fuss und schlugen schlussendlich zuoberst oberhalb Picar mit 360° Rundumblick unser Nachtlager auf. Wir blieben 2 Nächte. Ein wunderschöner «Milkyway» und im Tal frühmorgens mystisch anmutende Bilder durch den Frühnebel. Schafhirte weideten ihre Geissen und Kühe.  Wir hüselten, spielten, assen fein, auf diesem Hochsitz war es unbeschreiblich schön.
584 Skenduli Haus GjirokasterIn Gjirokaster kauften wir in einer Metzgerei frisches Fleisch ein. (Supermarkt Fleisch, wie Supermarkt Gemüse und Früchte waren nicht zu empfehlen. Dafür das vakuumierte Vollkornbrot aus Italien. Dann peilten wir das im Touristen Führer empfohlene «Skënduli House» an, um ein wenig an der albanischen Geschichte teilzunehmen. Das Haus repräsentiert die alte Bauweise, in besagtem Fall von einer reichen Familie. Der Reichtum definierte sich durch die Anzahl Cheminée. In der Nacht wurde nach osmanischer Sitte auf ausgerollten Matratzen geschlafen, welche tagsüber weggeräumt wurden.

Das nahe gelegene «Blue Ey» besuchten wir, Tageszeit gemäss, zu spät, hätte sich eh nicht gelohnt. Dank diesem Besuch entdecken wir auf der alten Strasse zwischen Muzinë und Delvinë in den Hügel einen ideal gelegenen Übernachtungsplatz. Eine griechisch sprechende Geissenhirtin brachte beim Einnachten ihre Herde ins Dorf. Am Morgen windete es so stark, dass wir tief unten im Tal Frühstücken mussten. Dann noch einen kurzen Besuch im Amphitheater des Archeological Park of Phoinike. Das Interessanteste daran war unsere körperliche Betätigung um das Gelände zu erkunden.

642 Ksamil649 Butrint647 Veloausflug nach ButrintDann war am 9. Nov. Kasmil angesagt, wir empfehlen den Caravan Camping von Linda und Alexander. Die Sonne strahlte vom Himmel, die Wäsche flatterte im Wind. Ideale Bedingungen um mit dem Velo zum Baden an die Beach zu fahren. Iris genoss ihr erstes Bad auf dieser Reise im Meer.  Am nächsten Tag, auch mit dem Velo, besuchten wir die sehr gut erhaltene und zu empfehlende Archäologische Stätte für je 10 E im Parku Kombëtar in Butrint.
715 GjipeschluchtAm südlichsten Punkt unserer Reise angelangt, geht nun die Reise der Küste entlang gegen Norden. Das Wetter bestimmte unser Tempo. Um einer Front auszuweichen, beschleunigten oder verlangsamten wir unsere Fahrt. Sogenannter Frontenslalom. Unterwegs assen wir feine Calamares, kauften Olivenöl ein und besichtigten eine Olivenölpresse Fabrik, die die Ernte der lokalen Bevölkerung verarbeitet.

732 Camp bei OrikumBeim Aufwachen im Karaburun Naturschutzgebiet regnet es das erste Mal. Vom Norden, entlang der Ostberge bis tief in den Süden hatten wir enormes Wetterglück. Tagsüber war es trotzdem wunderbar trocken. Als es abends wieder zu regnen begann, kippten wir unsere Menüpläne und assen Café complet im Bus. Zum Glück trocknete die Sonne am nächsten Morgen alles wieder in kürzester Zeit.

753 Darezeze e ReDa eine grössere Regenzelle über uns hinweg rauschen würde, buchten wir kurzerhand in Darëzezë für 2 Nächte und Total 53E (geschenkt!!) eine kleine 2 Zi. Wohnung, die wir, mangels Heizsystem, mit dem Backofen heizen mussten. Dieser Aufenthalt im Dorf, gab uns die Möglichkeit, das sehr authentische albanische Leben in Ruhe zu erleben. Die Hühner liefen frei herum, der Hahn krähte und die Gänse watschelten abends allein über die Dorfstrasse nach Hause. Wir beobachteten ein älteres Paar, das grosse und lange Baumäste zu Fuss heimwärts schleppte. Die Bevölkerung ist auch hier an der Küste nicht wirklich gut betucht, wir sahen im ganzen Land sehr viel Armut. Zu Abend assen wir in einem der noch offenen Restaurants vorne an der Beach.  Neben dem heute frisch installierten Holzofen im Restaurant Lani, bei gemütlicher Wärme genossen wir sehr fein gekochten Fisch. Iris erhielt endlich ihren schon lange gewünschten Rezina Wein.
774 NP Divjake Karavasta
Auf dem Parkplatz des Restaurant Argenti im Nationalpark Parku Kompatär liessen wir unseren Bus 2 Tage stehen und erkundeten die Gegend per Rad. Im Naturschutzgebiet stiegen wir auf den wackeligen Vogelturm, sahen Schildkröten, Flamingos und viele Vögel. Einige Fischer bemühten sich vergeblich Fische zu fangen. Auf der Heimfahrt hörten wir sehr laute Musik. Ein Restaurant mit live Musik und tanzenden Einheimischen animierte uns, dort zu Abend zu essen. Leider hatten wir keine Gehöhrschütze mit dabei. 

797 Castel of RodonUm das Cap Rodon zu besuchen, hatten wir wieder Wetterglück. Bei 17°C erkundeten wir das Cap zu Fuss.  Anschliessend übernachteten wir in der Nähe zuoberst auf dem Hügel. Mit der Standheizung liessen sich die schon recht kalten Abende gemütlich verbringen.
Albanischer Fahrstiel. Anhalten, Losfahren, Rausfahren, Überholen, jederzeit und egal wo, und wies grad passt gehandhabt. Ob vor der Kurve, hinter der Kurve, das Auto wird je nach Gusto jederzeit willkürlich angehalten. Ein einfaches ungeschriebenes Gesetz ermöglicht das relativ unfallfreie Zusammenleben: Derjenige der sich zuerst bewegt hat Vortritt. Trotzdem falls ihr mal nach Albanien fährt, seit wachsam! 824 Autocamp Biokovo

Am 19. Nov überquerten wir die Grenze nach Montenegro. Wir fuhren zügig nordwärts « Winter is coming». Kurzer Übernachtungsstopp auf dem Camping Maslina. Unser Platz war inmitten alter Olivenbäume. Am nächsten Tag war starker Wind und Regen angesagt. Wir erreichten das Biokovo Camp bei Nacht und Sturmböen, fuhren direkt unter den überdachten Ess- und Aufenthaltsbereich vor dem Küchenbereich. Ein Geschenk. Das Geld deponierten wir auf dem nicht mehr betreuten Camping in einer Tasse und sandten der erfreuten Besitzerin ein SMS.
858 Camp bei ZecevoAm 21 – 23.Nov schlüpften wir zum Schutz vor dem Regen für 2 Nächte in Okrug Gornji in ein kleines Air B&B unter. Dieser Ort liegt auf der Südseite der Halbinsel Trogir. Dort schliefen wir aus, heizten ausgiebig und genossen entlang der Südküste ausgiebige Spaziergänge mit wunderschöner Aussicht. Im Garten des Air B&B von unserer wunderbaren Gastgeberin Ana, hingen die Bäume voller Orangen.

842 RogoznicaIn Kopaca gabs an der Strasse endlich frisch grilliertes Ferkel zu kaufen. Wir assen dieses umgehend auf einer Parkbank. Im Strassenrestaurant zum Abrunden noch ein Café an der Sonne, um dem samstäglichen Treiben zuzuschauen.

879 Velika Paklenica
Der letzte Ausflug dieser Reise, führte uns noch in den Naturpark Velebit,
um die Winetou Filmdrehorte zu besuchen. Ein sehr eindrückliches Tal, weisse Kalkfelsformen und verwunschene Wasserarme. Vorne am Meer, fanden wir neben einem Privathaus mit Rosmaringarten mit Blick auf die Wunderkulisse Insel Pag unser Nachtlager.

 

Dann fuhren wir am Stück die 1000km nach Hause. Es regnete. Die unzähligen Goodies kauften wir unterwegs in Italien ein und erreichten um Mitternacht unser Zuhause in Schöftland. Eine einmalig schöne Reise ist zu Ende. In Erinnerung bleiben herzliche und gastfreundliche Menschen sowie eine einzigartig wilde und zum Teil unberührte Landschaft.

Infos:


- Unser Reiseführer: Albanien vom Michael Müller Verlag. Inkl. Faltkarte 1:500.00
- App:  Organic Map, online alle Karten weltweit gratis runterladen. Offline jederzeit unabhängig vom Internet mit dem GPS benützen.
- SIM-Karte Vodafon für Albanien
- Das Essen ist sehr billig und fein.
- Die Menschen sind super freundlich und gute Gastgeber
- Armut: Bring mit was du mitbringen kannst und schenke.
- Kriminalität gleich null.

Eindrücke